U4 bis hier!
Ich hätte mir ja nicht gedacht, hier jemals über die U4 nach Klosterneuburg zu schreiben. Für zu klug und integer hielt ich unseren Bürgermeister, dass er mit derartigen Quatsch im Wahlkampf kommt. Doch ich nehme dankbar jede Unterstützung des politischen Gegners an.
Das Thema, ursprünglich ein Verzweiflungsakt aus dem 1995er Wahlkampf wird immer dann aufgewärmt, wenn die ÖVP sich mit dem Rücken zur Wand wähnt. Was ist so absurd daran? Verdienen die Klosterneuburger keine rasche Verbindung nach Wien? Und warum opponiert ausgerechnet der "Öffi-Rochlitz" dagegen?
Die Gründe sind ganz einfach technischer Natur. Dass eine eigene Trasse unfinanzierbar wäre (faktisch wäre das ein Tunnel unter dem Kahlenberg) leuchtet wohl ein. Zwar wurden in Wien auch für knapp 20.000 Einwohner eine U-Bahn gebaut, allerdings oberirdisch auf ebenen freien Feld. Das kostet einen Bruchteil eines rund 7 Kilometer langen Tunnels.
Bleibt also nur die gemeinsame Nutzung der ÖBB-Trasse. Nun die Spurweite (der Abstand zwischen den Schienen) ist mit 1435 mm identisch, also kein Problem? Es gibt technisch leicht lösbare Probleme, wie Stromversorgung und schwierigere wie die Einstiegshöhe. Bei der ÖBB sind 38 cm Standard. Die Bahnsteige der Wiener U-Bahn sind rund einen Meter hoch. Das lässt sich mit Klappstufen lösen - in der Bundesrepublik Deutschland üblich - ist dann aber sicher nicht barrierefrei.
Beim größten Unterschied aber, geht es um Millimeter. Vielleicht haben Sie in Heiligenstadt Güterwagen mit U-Bahnen gesehen? Das Schienenprofil S48U entspricht nämlich nicht jenen der Eisenbahn. Deswegen mussten jahrzehntelang U-Bahnen mit der ÖBB nach Simmering in der Werkstatt gebracht werden. Die Wiener U Bahn war immer als in sich geschlossenes System gedacht. Darum wurde auf Kompatibilität keine Rücksicht genommen.
Was aber ginge, wurde von der SPÖ 2010 als „Donautalbahn" propagiert. Nämlich eine Verbindung zwischen der Schnellbahn und der Straßenbahnlinie „D". Ist zwar nicht so sexy wie eine U-Bahn, kostet aber auch nur einen zweistelligen Millionenbetrag statt einen zweistelligen Milliardenbetrag und würde direkten Anschluss zu allen U-Bahn Linien und zum Hauptbahnhof Wien ermöglichen - wenn man soweit fahren will.
Noch billiger und einfacher wäre eine Verknüpfung mit der U6 (jene fährt nämlich eben nicht auf dem S48U Profil sonder ursprünglich Xa, heute wohl S49 - beides Standardprofile der ÖBB, bzw. ihrer Vorgänger. Warum wäre? Nach der - welch ein Zufall - ÖVP Bezirksvorsteher Tiller hat auf der U6 Trasse nach Heiligenstadt ein Hochhaus errichten lassen. Womit die einfachste Lösung gestorben ist.
Werner Rochlitz
Das Thema, ursprünglich ein Verzweiflungsakt aus dem 1995er Wahlkampf wird immer dann aufgewärmt, wenn die ÖVP sich mit dem Rücken zur Wand wähnt. Was ist so absurd daran? Verdienen die Klosterneuburger keine rasche Verbindung nach Wien? Und warum opponiert ausgerechnet der "Öffi-Rochlitz" dagegen?
Die Gründe sind ganz einfach technischer Natur. Dass eine eigene Trasse unfinanzierbar wäre (faktisch wäre das ein Tunnel unter dem Kahlenberg) leuchtet wohl ein. Zwar wurden in Wien auch für knapp 20.000 Einwohner eine U-Bahn gebaut, allerdings oberirdisch auf ebenen freien Feld. Das kostet einen Bruchteil eines rund 7 Kilometer langen Tunnels.
Bleibt also nur die gemeinsame Nutzung der ÖBB-Trasse. Nun die Spurweite (der Abstand zwischen den Schienen) ist mit 1435 mm identisch, also kein Problem? Es gibt technisch leicht lösbare Probleme, wie Stromversorgung und schwierigere wie die Einstiegshöhe. Bei der ÖBB sind 38 cm Standard. Die Bahnsteige der Wiener U-Bahn sind rund einen Meter hoch. Das lässt sich mit Klappstufen lösen - in der Bundesrepublik Deutschland üblich - ist dann aber sicher nicht barrierefrei.
Beim größten Unterschied aber, geht es um Millimeter. Vielleicht haben Sie in Heiligenstadt Güterwagen mit U-Bahnen gesehen? Das Schienenprofil S48U entspricht nämlich nicht jenen der Eisenbahn. Deswegen mussten jahrzehntelang U-Bahnen mit der ÖBB nach Simmering in der Werkstatt gebracht werden. Die Wiener U Bahn war immer als in sich geschlossenes System gedacht. Darum wurde auf Kompatibilität keine Rücksicht genommen.
Was aber ginge, wurde von der SPÖ 2010 als „Donautalbahn" propagiert. Nämlich eine Verbindung zwischen der Schnellbahn und der Straßenbahnlinie „D". Ist zwar nicht so sexy wie eine U-Bahn, kostet aber auch nur einen zweistelligen Millionenbetrag statt einen zweistelligen Milliardenbetrag und würde direkten Anschluss zu allen U-Bahn Linien und zum Hauptbahnhof Wien ermöglichen - wenn man soweit fahren will.
Noch billiger und einfacher wäre eine Verknüpfung mit der U6 (jene fährt nämlich eben nicht auf dem S48U Profil sonder ursprünglich Xa, heute wohl S49 - beides Standardprofile der ÖBB, bzw. ihrer Vorgänger. Warum wäre? Nach der - welch ein Zufall - ÖVP Bezirksvorsteher Tiller hat auf der U6 Trasse nach Heiligenstadt ein Hochhaus errichten lassen. Womit die einfachste Lösung gestorben ist.
Werner Rochlitz
Caimano - 11. Dez, 14:27