Montag, 17. März 2014

Der Europäische Traum 3

Es erscheint mir nicht unpassend, ausgerechnet am Tag nach dem Referendum auf der Krim den dritten und letzten Teil meiner EU-Betrachtung zu veröffentlichen. Doch während Europa als Kontinent gerade am Rande des Abgrunds steht, woran die EU keinen unwesentlichen Anteil hat, lohnt sich ein Blick auf die inneren Schwächen der EU.

Ja es gab den „Ederer Tausender“. Tatsächlich waren Nahrungsmittel in Österreich kurzzeitig erheblich billiger. Heute wünscht man sich angesichts der Preise für Brot und Butter längst wieder die amtliche Preisregelung. In der „Presse“ erschien 2009 ein interessanter Vergleich. So wurden zahlreiche Preise in Arbeitszeit umgerechnet. Man bediente sich einiger statistischen Tricks (so wurde anstelle des Medianeinkommens – jener Betrag den mindestens 50% der Österreicherinnen und Österreicher verdienen, das Durchschnittseinkommen genommen, in dem Dietrich Mateschitz, Swarowsky und Co. den Wert ordentlich nach oben drücken).

Trotzdem musste man in die Nachkriegszeit, also bis 1960 gehen um signifikante Verbesserungen zu erziehen. Unnötig zu erwähnen, dass technologiebedingt Kühlschränke und Fernseher exorbitant teurer waren. Doch warum wurde Vergleich nicht für 20 Jahre gezogen - in dem Fall 1989? Wohl weil außer Mobiltelefonie alle vergleichbaren Produkte eher unerschwinglicher geworden sind!

Es ist die Schuld der EU und der handelnden Personen, dass die Politik Magret Tatchers in ganz Europa en vouge wurde. Und ich verstehe wirklich jeden, der am Trafalger Square nach ihrem Tod gefeiert hat. Nie zuvor hat eine Premierministerin so vielen Menschen das Leben gründlich runiert!

Doch was heute in Griechenland abgehalten wird ist genau das selbe. Und auch in den anderen 27 Staaten sieht es nicht substantiell anders aus. Überall wird – in unterschiedlichen Tempo – dereguliert, privatisiert und gespart. Dabei gäbe es genug Geld. Übrigens, ein mir bekannter Kleinunternehmer und entschiedener Gegner der derzeit geplanten Vermögenssteuer, hat eine weitaus radikalere Idee: „Anstelle von Schnüffelsteuern sollte man eine klare Grenze definieren. Zum Beispiel 100 Mio. Euro, alles darüber wird automatisch verstaatlicht.“

Ich persönlich bevorzuge eher Grundsicherungsmodelle. Einen Finanzierungsvorschlag habe ich in diesem Blog am 28. Mai 2010 gemacht. Auch wäre eine höhere Besteuerung höherer Einkommen durchaus zweckmässig. Klar ist, dass so viel Geld zusammenkommen muss um eine Grundsicherung von 1000,- pro Kopf zu sichern.

Europa brauch keine Standardisierung der Handyladegeräte. Die Europäerinnen und Europäer brauchen einen einheitlichen Mindestlohn! Und der muss deutlich über 1000,- Euro im Monat liegen. Genauso wie ein garantiertes Gesundheitssystem und Pensionen von denen man gut leben kann. Doch gerade das wird nicht nur forciert – sondern sogar abgebaut.

Wer nun einen Blick auf die EU unter der derzeitigen politischen Führung, wie auch unter mehrheitlich sozialdemokratischer Führung wirft, stellt fest, dass die EU ein Projekt von Reiche für Reiche ist. Sie vermehrt soziale Spannung und wird an diesen, ob kurz oder lang, wahrscheinlich zerbrechen. Die europäische Einigung ist eine wunderbare Idee, für die es einzutreten gilt. Doch ich bezweifle dass die EU das geeignete Mittel dazu ist.

Werner Rochlitz

Über mich

Mein Name ist Werner Rochlitz. Ich bin 37 Jahre, verheiratet und habe drei Kinder. Beruflich bin ich Sekretär in der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck Journalismus, Papier. Über meine Hobbies verrate ich nur das Lesen und Filme dazu gehören und das ich mich für das Eisenbahnmuseum Schwechat einsetze. Ich wohne in Klosterneuburg und arbeite in St. Pölten. Besonders freue ich mich über Kommentare zu meinen Blog. Meine Adresse ist w.rochlitz@gmx.net Ich bin auch auf Facebook, zu finden.

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