Medieneinfalt
In Indien hat zum ersten Mal seit der Unabhängigkeit eine andere Partei als die Kongresspartei die absolute Mehrheit. Indien ist nicht nur die größte Demokratie der Welt, es ist nach China auch das Land mit der zweitgrößten Bevölkerung. Grob gesagt, jeder fünfte Mensch lebt in Indien.
Man sollte als meinen dass es kein Problem ist, im Internet zu recherchieren, was diese neue Regierungspartei genau ist. Weit gefehlt! Abgesehen von einige Floskeln, bekommt man in den Printmedien, wie auch in den elektronischen Medien, die selben Agenturmeldungen serviert.
Selbst die Neue Züricher Zeitung, wohl eines der renommierten europäischen Blätter, geniert sich nicht genauso wie die Neue Luzerner Zeitung, einfach die Agenturmeldung zu präsentieren. Wer glaubt das läge an der großen Entfernung, dem sei hiermit mitgeteilt, dass heute (18.05.14) die Kleine Zeitung, der Standard und die Wiener Zeitung exakt den selben Artikel zum Thema Überschwemmungen in Serbien bieten. Fast den selben, denn beim Standard hat hat man sich die Mühe gemacht eine neue Überschrift zu erfinden. Übrigens: Serbien ist von Österreich aus mit dem Auto in circa 8 Stunden, mit dem Flugzeug in weniger als zwei Stunden erreichbar.
Nachdem nicht von Gedankenübertragung ausgegangen werden kann, liegt die Vermutung nahe, dass offenbar wenige Nachrichtenagenturen kontrollieren, was uns als Neuigkeit vorgesetzt wird. Was Hitler und Goebbels mit Gewalt und Zensur durchsetzten, hat sich in unseren "westlichen Demokratien" durch die Hintertür breitgemacht: gleichgeschaltete Medien. Dabei ist für uns Normalsterbliche völlig egal, ob dies durch Gewalt und Konzentrationslager oder eben durch Kaputtsparen in den Redaktionen geschieht. Im Ergebnis bekommen wir gefilterte Kost und es mutet als trauriger Witz, wenn der ORF Korrespondent aus der Türkei berichtet, dass die Türken kaum etwas von dem Grubenunglück mitbekämen, da ja Medien kaum etwas berichten würden.
Speziell bei internationalen Ereignissen ist es heute unumgänglich, recht zeitintensive Recherche im Internet zu betreiben. Das macht traurig und wütend, vor allem weil der Rückschluss jener ist, dass offenbar die freie Marktwirtschaft und die Pressefreiheit unvereinbar sind. Denn so lange Medien gezwungen sind, nach wirtschaftlichen Grundsätzen zu agieren, so lange werden sie günstig Agenturmeldungen abdrucken, anstelle einen Korrespondenten nach Indien zu schicken, der sich vor Ort ein Bild von der Lage macht und entsprechend berichtet.
Werner Rochlitz
Man sollte als meinen dass es kein Problem ist, im Internet zu recherchieren, was diese neue Regierungspartei genau ist. Weit gefehlt! Abgesehen von einige Floskeln, bekommt man in den Printmedien, wie auch in den elektronischen Medien, die selben Agenturmeldungen serviert.
Selbst die Neue Züricher Zeitung, wohl eines der renommierten europäischen Blätter, geniert sich nicht genauso wie die Neue Luzerner Zeitung, einfach die Agenturmeldung zu präsentieren. Wer glaubt das läge an der großen Entfernung, dem sei hiermit mitgeteilt, dass heute (18.05.14) die Kleine Zeitung, der Standard und die Wiener Zeitung exakt den selben Artikel zum Thema Überschwemmungen in Serbien bieten. Fast den selben, denn beim Standard hat hat man sich die Mühe gemacht eine neue Überschrift zu erfinden. Übrigens: Serbien ist von Österreich aus mit dem Auto in circa 8 Stunden, mit dem Flugzeug in weniger als zwei Stunden erreichbar.
Nachdem nicht von Gedankenübertragung ausgegangen werden kann, liegt die Vermutung nahe, dass offenbar wenige Nachrichtenagenturen kontrollieren, was uns als Neuigkeit vorgesetzt wird. Was Hitler und Goebbels mit Gewalt und Zensur durchsetzten, hat sich in unseren "westlichen Demokratien" durch die Hintertür breitgemacht: gleichgeschaltete Medien. Dabei ist für uns Normalsterbliche völlig egal, ob dies durch Gewalt und Konzentrationslager oder eben durch Kaputtsparen in den Redaktionen geschieht. Im Ergebnis bekommen wir gefilterte Kost und es mutet als trauriger Witz, wenn der ORF Korrespondent aus der Türkei berichtet, dass die Türken kaum etwas von dem Grubenunglück mitbekämen, da ja Medien kaum etwas berichten würden.
Speziell bei internationalen Ereignissen ist es heute unumgänglich, recht zeitintensive Recherche im Internet zu betreiben. Das macht traurig und wütend, vor allem weil der Rückschluss jener ist, dass offenbar die freie Marktwirtschaft und die Pressefreiheit unvereinbar sind. Denn so lange Medien gezwungen sind, nach wirtschaftlichen Grundsätzen zu agieren, so lange werden sie günstig Agenturmeldungen abdrucken, anstelle einen Korrespondenten nach Indien zu schicken, der sich vor Ort ein Bild von der Lage macht und entsprechend berichtet.
Werner Rochlitz
Caimano - 18. Mai, 14:27