Donnerstag, 19. Juni 2014

Polizeikontrolle

Am 17.06. veranstaltete die Wiener Polizei eine sogenannte "Schwerpunktaktion". Dabei wurden willkürlich Passanten in der U-Bahn kontrolliert und deren Identität festgestellt. 391 waren es bis 16:00 Uhr uns es wurden dabei sagenhafte 4 Straftäter gefunden. Weitere 7 Personen wurden wegen fremdenrechtlicher Vergehen belangt. Wow!

Bis 22:00 Uhr wurden bei weiteren 251 Personen die Identität festgestellt, durch Ausweiskontrolle oder andere Mittel. Offenbar arbeitete man am Abend etwas effizienter oder der Volksmund hat mit dem Begriff „lichtscheu“ recht. Immerhin 9 weitere Straftäter und eine Person wurde sicherheitspolizeilich belangt. Fremdenrechtlich fiel niemand mehr auf.

Die Bilanz um 22:00 Uhr:

7 Personen fremdenrechtlich belangt. Kostet viel und bringt nichts. Wir nehmen aber an, dass das nicht der Hauptfokus war sondern eben der Beifang um, die an sich fragwürdigen, Gesetze zu exekutieren. Doch die Fragwürdigkeiten der Gesetze, sind nicht das Problem der Polizei.

Die sicherheitspolizeilich belangte Person ist relativ einfach zur klären, es gibt nämlich kaum Möglichkeiten als U-Bahn Passagier, außer sich entweder der Kontrolle entziehen zu wollen oder eine geistige oder psychische Beeinträchtigung zu haben.

Bleiben also 13 Personen (von 642, das sind 2,02 %) die strafrechtlich belangt sind. Und was wird ihnen vorgeworfen? Raub? Mord? Kindesmissbrauch? All diese Delikte würden einen derartigen Einsatz wohl rechtfertigen. Doch weit gefehlt, es wurden Taschendiebe und Marihuanaraucher gejagt.

Übrigens laut KURIER wurden rund 100.000 Personen ohne Feststellung der Identität kontrolliert. Das ergibt eine Erfolgsquote von sagenhaften 0,013%. Und der Aufwand? 180 Frau und Mann der Polizei hielten 41 U-Bahn Stationen ständig besetzt. Und was wissen wir jetzt? Dass wir mit 0,013% (das sind 13 von 100.000, oder 6 pro vollbesetzten Happel Stadion) wohl eine der niedrigsten Kriminalitätsraten weltweit in der Wiener U-Bahn haben. Auch ohne Polizeipräsenz, die eher an eine arabische Diktatur erinnert.

Einmal mehr stellt sich die Frage, ob wir in Zeiten von finanziellen Einschnitten allerorts uns diesen aufgeblähten Sicherheitsapparat leisten können. Das Geld das da verpulvert wurde fehlt in Schulen, Spitälern und Kindergärten.

Nachsatz: Ich wurde schon gefragt wie es mir gehen würde, wenn ich Opfer eines Diebstahls würde. Leider muss ich sagen: Ist mir schon zweimal passiert. Gesamtschaden: rund 300 Euro, davon 50 Bargeld, der Rest Wiederbeschaffung von Ausweisen. Auf mein Leben (38 Jahre und 4 Monate gerechnet) sind da 65ct pro Monat. Ich denke, das ist mir meine Freiheit wert!

Werner Rochlitz

Über mich

Mein Name ist Werner Rochlitz. Ich bin 37 Jahre, verheiratet und habe drei Kinder. Beruflich bin ich Sekretär in der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck Journalismus, Papier. Über meine Hobbies verrate ich nur das Lesen und Filme dazu gehören und das ich mich für das Eisenbahnmuseum Schwechat einsetze. Ich wohne in Klosterneuburg und arbeite in St. Pölten. Besonders freue ich mich über Kommentare zu meinen Blog. Meine Adresse ist w.rochlitz@gmx.net Ich bin auch auf Facebook, zu finden.

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