Wahlfreiheit
„Wir bekennen uns klar zum Ausbau der ganztägigen Schulformen. Aber eine Zwangsbeglückung der Schülerinnen und Schüler kommt für die ÖVP nicht in Frage." so Christine Marek, ÖVP. Bis jetzt habe ich Frau Marek für intelligenter gehalten. Denn geht es nach der ÖVP, soll eine Umstellung auf Ganztagsunterricht weiterhin nur möglich sein, wenn das von jeweils zwei Drittel der Eltern und zwei Drittel der Lehrer befürwortet wird. Sollten weniger als zwei Drittel zustimmen redet die ÖVP von „Zwangsbeglückung"!!!
Die erste Frage die sich für mich stellt: Was haben die Lehrer damit zu tun? Und eine einfache Mehrheit der Eltern reicht nicht? Das Wort „Wahlfreiheit" wird in der Bildungspolitik von der ÖVP wieder mal reichlich missbraucht. In Klosterneuburg eröffnen morgen 10 erste Klassen Volksschule. Ein – nicht unrealistisches – Beispiel: Angenommen, an jeder Schule wäre mehr als die Hälfte der Eltern, jedoch an keiner mehr als zwei Drittel, für den ganztägigen Unterricht. Dann gibt es in keiner Klosterneuburger Schule Ganztagsunterricht, obwohl die Mehrheit der Eltern dafür ist.
Wahlfreiheit wäre: Ich erhebe wie viele Eltern das wollen. Angenommen von den 240 Betroffenen wünschen sich 100 den ganztägigen Unterricht, dann eröffnen wir halt 4 Ganztages und 6 Halbtagesklassen. Das wäre Wahlfreiheit!
Damit ich nicht nur auf der ÖVP herum hacke: Der – wichtige – Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen sichert auch keine Wahlfreiheit. Denn der Erwerbsdruck bleibt. Wahlfreiheit bestünde erst dann, wenn Mütter ihre Kinderbetreuungszeiten bis zum vierzehnten Lebensjahr des Kindes als Ersatzzeiten für die Pensionsversicherung erhielten und die Kosten für einen Krippen-, Kindergarten- oder Hortplatz in Bar erhielten. Dann könnte wirklich jede Mutter (oder auch der Vater), ob arm oder reich, wählen ob sie ihr Kind zu Hause haben möchten oder mit dem Kinderbetreuungsgeld einen Betreuungsplatz bezahlen.
Der Unterschied ist jedoch augenfällig: Die SPÖ und zugegebenermaßen auch die Grünen bemühen sich, das Angebot zu verbessern und die Menschen, die für ihr Geld hart arbeiten müssen, zu entlasten. Das ist zwar keine Wahlfreiheit, aber eine Verbesserung. Der ÖVP fallen unter dem Titel "Wahlfreiheit" wieder nur Hürden ein, die das Leben arbeitender Menschen sinnlos erschweren.
Es ist bedauerlich – vielleicht auch ehrlicher – dass Politikerinnen wie Christine Marek nicht einmal kurz vor der Wahl die Bedürfnisse arbeitender Menschen bewusst werden.
Abschließend noch eine ganz subjektive Sicht zur Ganztagsschule: Meine Frau hat diese nämlich in der Sowjetunion genossen. Sie sagte mir dass sie die Ganztagsschule in guter Erinnerung hat. Immerhin gab es keine Hausübungen, keine schweren Schultaschen und zu Hause viel mehr Freiraum. Freizeit war Freizeit und zum lernen war die Schule da. Klingt nicht schlecht für unsere Kinder, oder?
Die erste Frage die sich für mich stellt: Was haben die Lehrer damit zu tun? Und eine einfache Mehrheit der Eltern reicht nicht? Das Wort „Wahlfreiheit" wird in der Bildungspolitik von der ÖVP wieder mal reichlich missbraucht. In Klosterneuburg eröffnen morgen 10 erste Klassen Volksschule. Ein – nicht unrealistisches – Beispiel: Angenommen, an jeder Schule wäre mehr als die Hälfte der Eltern, jedoch an keiner mehr als zwei Drittel, für den ganztägigen Unterricht. Dann gibt es in keiner Klosterneuburger Schule Ganztagsunterricht, obwohl die Mehrheit der Eltern dafür ist.
Wahlfreiheit wäre: Ich erhebe wie viele Eltern das wollen. Angenommen von den 240 Betroffenen wünschen sich 100 den ganztägigen Unterricht, dann eröffnen wir halt 4 Ganztages und 6 Halbtagesklassen. Das wäre Wahlfreiheit!
Damit ich nicht nur auf der ÖVP herum hacke: Der – wichtige – Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen sichert auch keine Wahlfreiheit. Denn der Erwerbsdruck bleibt. Wahlfreiheit bestünde erst dann, wenn Mütter ihre Kinderbetreuungszeiten bis zum vierzehnten Lebensjahr des Kindes als Ersatzzeiten für die Pensionsversicherung erhielten und die Kosten für einen Krippen-, Kindergarten- oder Hortplatz in Bar erhielten. Dann könnte wirklich jede Mutter (oder auch der Vater), ob arm oder reich, wählen ob sie ihr Kind zu Hause haben möchten oder mit dem Kinderbetreuungsgeld einen Betreuungsplatz bezahlen.
Der Unterschied ist jedoch augenfällig: Die SPÖ und zugegebenermaßen auch die Grünen bemühen sich, das Angebot zu verbessern und die Menschen, die für ihr Geld hart arbeiten müssen, zu entlasten. Das ist zwar keine Wahlfreiheit, aber eine Verbesserung. Der ÖVP fallen unter dem Titel "Wahlfreiheit" wieder nur Hürden ein, die das Leben arbeitender Menschen sinnlos erschweren.
Es ist bedauerlich – vielleicht auch ehrlicher – dass Politikerinnen wie Christine Marek nicht einmal kurz vor der Wahl die Bedürfnisse arbeitender Menschen bewusst werden.
Abschließend noch eine ganz subjektive Sicht zur Ganztagsschule: Meine Frau hat diese nämlich in der Sowjetunion genossen. Sie sagte mir dass sie die Ganztagsschule in guter Erinnerung hat. Immerhin gab es keine Hausübungen, keine schweren Schultaschen und zu Hause viel mehr Freiraum. Freizeit war Freizeit und zum lernen war die Schule da. Klingt nicht schlecht für unsere Kinder, oder?
Caimano - 1. Sep, 14:34